Kooperation 4.0 oder unternehmerische Entwicklung über den Tellerrand

von Dorit Schmidt-Purrmann

Tragfähige Kooperationen sind ein wesentlicher Faktor erfolgreichen Unternehmertums. Kein Unternehmen kann weder mittel- noch langfristig bestehen ohne die Kooperationspartner, die es für seine Geschäftstätigkeit braucht, wie beispielsweise Rohstoff- oder Dienstleistungslieferanten. Auch die Mitarbeitenden spielen hier eine wichtige Rolle. Alle Beteiligten bringen ihren Teil ein für ein gemeinsam definiertes Ergebnis resp. den unternehmerischen Erfolg. Ein etabliertes, funktionierendes Prinzip – welches sich, ebenso wie die Unternehmens- und Arbeitswelt, kontinuierlich weiterentwickelt.

Von der Kooperation zur Kollaboration

Spätestens mit der rasant fortschreitenden Digitalisierung ist auch die Kollaboration resp. Collaboration auf den Plan getreten. Als Schlagwort ist sie nahezu omnipräsent, doch was unterscheidet sie von der Kooperation? Zum einen arbeiten alle Beteiligten bei der Collaboration parallel gemeinsam an einem Teil des angestrebten Endergebnisses. Darüber hinaus sind alle involvierten Personen in die Produktion aller Ergebnisse eines Projektes involviert.

Welchen Mehrwert kann dieses Vorgehen Ihrem Unternehmen bringen? Es schafft Raum für Weiterentwicklung, Innovation, den Blick über den Tellerrand zu möglichen ungeahnten Geschäftsfeldern. Denn interdisziplinäre Zusammenarbeit (s.o.: alle wirken an der Produktion aller Ergebnisse mit) ermöglicht Perspektivenwechsel und neue Sichtweisen. Eine Situation, von der alle Beteiligten profitieren können – Ihr Unternehmen, Ihre Kollaborationspartner und Ihre Kunden.

Die Corona-Krise in 2020 hat gezeigt, dass Unternehmen sehr pragmatisch und schnell in der Lage sind, erfolgreich zu kollaborieren. Denken wir beispielsweise an die diversen Brauereien und Spirituosenhersteller, die ihren überschüssigen Alkohol entweder Desinfektionsmittelherstellern zur Verfügung gestellt haben oder gleich selber Desinfektionsmittel produzierten. Hier haben Unternehmen ihre Kräfte gebündelt, Ressourcen geteilt und gemeinsam neue Wege beschritten. Mehr darüber, dass das Bündeln der Kräfte – glücklicherweise – auch ohne Krise funktioniert lesen Sie in unserem dazugehörigen Blog.

Vom Feind zum Freund?

Im Bewusstsein, dass der Kollaboration aufgrund ihrer zweiten militärischen Bedeutung als Zusammenarbeit mit dem Feind auch eine abschreckende Wirkung anhaftet, abschliessend die Einladung zu einem kleinen Gedankenexperiment: Was wäre, wenn Sie den «Feind» nicht als Bedrohung für Ihr Unternehmen, sondern als Überlebens- und/oder Wachstumspotenzial betrachten? Welche Chancen für Innovation, Unternehmenserhalt/-ausbau etc. könnten darin liegen?

Was denken Sie dazu? Haben Sie dieses unternehmerische «Experiment» schon gemacht? Wenn ja, wie war’s oder ist es noch? Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldungen. Das K Team