Kräfte bündeln für die neue Zeit

von Corin Ballhaus

Was kann Ihr Unternehmen ganz besonders gut? Schöpfen Sie das Potenzial dessen, was Ihr Unternehmen besonders gut kann, schon voll aus? Oder gibt es Bereiche ausserhalb Ihres angestammten Geschäfts, wo Ihre Expertise, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auch Nutzen stiften und Wertschöpfung schaffen könnte? Solche und viele weitere Fragen stellen Sie sich besser vorausschauend und selbstbestimmt als unter dem Druck veränderter Marktgegebenheiten oder Kundenbedürfnisse.

Wertschöpfung neu gedacht

Das Denken in bestehenden, linearen Wertschöpfungsketten – in der Regel getrieben von der Partei mit der Beziehung zum Endkunden – wird dazu je länger je weniger ausreichen. Es wird immer weniger um die Frage nach dem «Make or Buy» gehen, sondern um Kollaboration. Bestehende Wertschöpfungsketten werden zunehmend durch dynamische, branchenübergreifende, partizipative Netzwerke abgelöst. Dort fügen Partner unterschiedlichster Branchen Ihre Kernkompetenzen zu neuen Angeboten zusammen, die sie gemeinsam entwickeln und vermarkten – zum Nutzen aller am Prozess Beteiligten. Und dies stets durch die Brille des Endkunden betrachtet. Unter Umständen auch mit dessen Mitwirkung.

Gemeinsam statt im Alleingang

Die Neudefinition der Wertschöpfung kann bedeuten, Ressourcen zu teilen, statt sie nur für sich selbst zu nutzen – ob es nun um teure Maschinen, um Räumlichkeiten oder um Daten und Anwendungen geht. Ebenso kann es eine umfassende digitale Zusammenarbeit bedeuten, wie dies die Baubranche mit dem Building Information Modeling (BIM) vormacht. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • eine ganzheitlichere Betrachtung und Entwicklung von Angeboten und den damit verbundenen Prozessen
  • ein gezieltes Bündeln von Expertise im Sinne der Exzellenz, d. h., jeder Partner bringt das ein, was er am Besten kann.
  • ein unmittelbares Reagieren auf veränderte Rahmenbedingungen und Kundenanforderungen
  • eine Verkürzung der Time-to-market und eine Minimierung zeitlicher Brüche durch intelligentes Teilen von Wissen und Arbeit

Sind Sie dafür bereits bestens gerüstet? Gratulation! Oder fragen Sie sich gerade, was es dazu alles braucht? Die wesentlichen Voraussetzungen sind:

  • Die eigenen Stärken klar identifizieren und sich darauf fokussieren.
  • Tätigkeiten, die nicht zu den Kernkompetenzen gehören, anderen Partnern im Netzwerk überlassen.
  • Sich eine digitale Denkweise aneignen, nicht nur im technischen Sinn sondern auch bezogen auf die Arbeitskultur und die Kommunikation mit den Anspruchsgruppen.
  • Die passenden Partner identifizieren, insbesondere auch ausserhalb des angestammten Geschäfts, und ihnen auf Augenhöhe begegnen.

Vielleicht empfinden Sie es als Herausforderung, schon nur zu definieren, was Ihr Unternehmen wirklich gut kann. Und selbst wenn Sie Ihre Kernkompetenzen auf Anhieb benennen können: Sind Sie dafür im Markt bekannt? Falls noch nicht, kann eine Anpassung der Kommunikation nach innen wie nach aussen ratsam sein. Wenn Sie sich seit jeher in einer bestimmten Branche oder einem bestimmten Markt bewegt haben, stellt sich zwangsläufig eine gewisse «Betriebsblindheit» ein. Die erschwert es Ihnen unter Umständen, Einsatzmöglichkeiten Ihrer Kernkompetenzen ausserhalb dieser Kreise zu identifizieren und passende Partner zu ermitteln. Wäre es da nicht smart, jemanden beizuziehen, der Sie mit gezielten Fragen bezüglich Ihrer Positionierung herausfordert, im Sparring mit Ihnen neue Anwendungsbereiche auslotet und Sie mit einem branchenübergreifenden Netzwerk unterstützt? Auch das ist Kollaboration und neue Wertschöpfung.

Das K Team